Nach mehreren Jahren der Flaute scheint der Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) im Jahr 2025 vor einem deutlichen Aufschwung zu stehen. Experten prognostizieren einen Anstieg des Dealvolumens um mindestens 20 Prozent. Doch was treibt diesen Optimismus, und welche Herausforderungen bleiben bestehen? Ein Blick auf aktuelle Entwicklungen zeigt, warum die Hoffnung berechtigt ist, also M&A wieder an Bedeutung gewinnt – und welche Branchen besonders betroffen sind.
1. Positive Rahmenbedingungen: Bessere Finanzierung und steigende Märkte
Ein zentraler Treiber für die Markterholung sind die verbesserten Finanzierungsbedingungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen mehrfach gesenkt, was Banken und Investoren wieder Spielraum gibt. Zudem sorgen steigende Aktienmärkte – der DAX erreichte zuletzt ein Allzeithoch – für Rückenwind. Diese Entwicklung erleichtert es Unternehmen und Finanzinvestoren, strategische Transaktionen umzusetzen.
Für Private-Equity-Firmen bedeutet das: Der Anlagedruck wächst, und die lange “zurückgehaltenen” Portfoliounternehmen könnten 2025 verstärkt verkauft werden. Gleichzeitig nähern sich die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern weiter an, was zusätzliche Dynamik verspricht.
2. Transformationsdruck als M&A-Motor
Neben den finanziellen Rahmenbedingungen zwingen wirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen Unternehmen zur Transformation. Themen wie hohe Energiekosten, Handelszölle und die Notwendigkeit, sich auf neue Technologien einzustellen, erhöhen den Druck, unprofitable Geschäftsbereiche abzugeben und in neue Kompetenzen zu investieren.
Besonders betroffen ist die Autoindustrie: Die Branche kämpft mit stockender Nachfrage, dem herausfordernden Wandel zur Elektromobilität und Konkurrenz aus China. Hier wird M&A zunehmend als Werkzeug gesehen, um auslaufende Technologien herunterzufahren und neue aufzubauen.
3. Nachfolge als Treiber für M&A-Deals
Ein oft unterschätzter Faktor für M&A-Aktivitäten ist das Thema Unternehmensnachfolge. Insbesondere im deutschen Mittelstand stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, Nachfolgeregelungen zu finden – ein Trend, der 2025 weiter an Bedeutung gewinnt.
Drei Treiber für Nachfolgeentscheidungen:
4. Branchenspezifische Einblicke: Wachstumsbranchen im Fokus
Ein Blick auf die aktuellen Marktentwicklungen zeigt, welche Sektoren im Jahr 2025 besonders im Fokus von M&A-Aktivitäten stehen:
5. Risiken und Unsicherheiten bleiben
Trotz einer berichtig positiven Erwartungshaltung in Sachen M&A-Markt bleiben Risiken bestehen. Geopolitische Spannungen, mögliche wirtschaftliche Rückschläge oder politische Unsicherheiten wie die neue Trump-Regierung in den USA könnten die Dynamik bremsen. Auch ein potenziell bevorstehender, erneuter Anstieg der Inflationsraten (und entsprechende Zinsentscheidungen der Zentralbanken) birgt Risiken für den M&A-Markt.
Fazit: Die Zeichen stehen gut dafür, dass das Jahr 2025 einen Wendepunkt für den M&A-Markt markiert. Während Unternehmen von einem günstigen Umfeld profitieren, wächst die Bedeutung von M&A als strategisches Werkzeug, um Transformationen voranzutreiben. Besonders im Mittelstand wird der Unternehmensverkauf zunehmend als Lösung für Herausforderungen wahrgenommen. Die Balance zwischen Chancen und Risiken bleibt jedoch entscheidend.
Ansprechpartner
Maximilian Drechsel
M maximilian.drechsel@bhp-anwaelte.de